„Im Land der Erzgruben, Eisenhütten und Hauberge“ Ausstellung des verstorbenen Fotografen Peter Weller in der Kreisverwaltung eröffnet

Rund 80 kulturinteressierte Gäste konnte Landrat Michael Lieber in der Kreisverwaltung Altenkirchen anlässlich der Ausstellungseröffnung von Fotografien des Fotografen Peter Weller begrüßen.

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Kunst und Kultur im Kreishaus“ konnten damit aufgrund einer kreis- und länderübergreifenden Kooperation insgesamt 70 Fotografien des verstorbenen Fotografen gezeigt werden. „Im Land der Erzgruben, Eisenhütten und Hauberge“ lautete der Titel der Ausstellung, die die Kreisverwaltung Dank der Leihgabe des Siegerländer Heimat- und Geschichtsvereins e. V. präsentieren konnte.

Peter Weller, geboren 1868 in Hommelsberg, gestorben 1940 in Düsseldorf, begann als Haldenjunge auf der Grube Bindweide bei Steinebach. Um 1900 wurde die Fotografie sein Hobby, wobei er sich vor allem für die Menschen an der Sieg und ihre tägliche schwere Arbeit interessierte. Die Bilder von den alten Erzgruben und Eisenhütten, von der Arbeit der Bergleute unter Tage und dem Einsatz der Frauen, der so genannten Erzengel, vor dem Röstofen und an der Sortieranlage, von den Haubergen und der kleinbäuerlichen Landwirtschaft sind heute wichtige Dokumente der Siegerländer Wirtschaftsgeschichte des späten 19. und frühem 20. Jahrhunderts.

„Wenn wir wissen wollen, wie wir wurden, was wir sind, müssen wir zurückblicken. Wenn wir die Gegenwart verstehen wollen, müssen wir Kenntnisse von der Vergangenheit haben. Und nur so können wir dann auch die Zukunft bewältigen“, so Landrat Lieber zur fotografisch dokumentierten Regionalgeschichte Peter Wellers. „Insbesondere vor dem Hintergrund des 200-jährigen Kreisjubiläums, welches des Landkreis Altenkirchen im kommenden Jahr feiern wird, ist die Ausstellung dieser Fotografien als Einstimmung wunderbar geeignet, sich mit dem Leben und Arbeiten der damaligen Generationen zu beschäftigen.“, so der Landrat weiter.

Laudator Dr. Thomas Bartolosch führte die Ausstellungsbesucher thematisch in Wellers Werke ein. Er skizzierte ausführlich die Biografie Wellers vom Haldenjungen über den Bergmann zur Bürokraft und schließlich hin zum kaufmännischen Privatbeamten der Firma Krupp und beleuchtete das Leben und Arbeiten der Menschen in der damaligen Zeit sowohl im Bergbau, den Erzgruben als auch in der Haubergs- oder Niederwaldwirtschaft.

Nur aufgrund seiner beruflichen Möglichkeiten konnte sich Peter Weller das recht kostspielige Hobby der Fotografie leisten, erläuterte der Laudator und so „die industrielle Entwicklung damaliger Zeit im ländlichen Raum im Bild dokumentieren – eine für uns heute unschätzbar wertvolle Bildquelle“, wie der Historiker Dr. Bartolosch weiter resümierte.

Angeregt durch das Referat Bartoloschs tauschten sich die Gäste – teilweise auch aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen als Bergleute – aus und ließen die alten Tage noch einmal durch Peter Wellers fotografischen Nachlass aufleben.

Das Saxophonquartett der Kreismusikschule Altenkirchen mit Peter Thiessen (Sopransaxophon), Juljana Hoppen (Altsaxophon), Philipp Schulze (Tenorsaxophon) und Jakob Hilberath (Baritonsaxophon) zauberte mit drei Liedvorträgen einen klangvollen Rahmen

 

Bergleute vor dem Tiefen Stollen der Grube Bindweide bei Steinebach aus der Sammlung Peter Weller des Siegerländer Heimat- und Geschichtsvereins e.V. als Neuabzug von einer originalen Glasnegativplatte von Peter Weller gefertigt in der Photographischen Sammlung/SK Kultur, Köln.

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