Friedrich Wilhelm Raiffeisen ein Andenken wahren – Umfangreiche Ausstellung eröffnet

Am Donnerstagabend eröffnete Landrat Michael Lieber die Raiffeisen-Ausstellung vor rund 70 geladenen Gästen in einer kleinen Feierstunde. Er konnte in seiner Rede zahlreiche „Raiffeisen-Kenner“, Bürgermeister, Mandatsträger, Heimatforscher und kulturell Interessierte zur Fortsetzung der Ausstellungsreihe „Kunst und Kultur im Kreishaus“ begrüßen.

Im Raiffeisen-Jubiläumsjahr war es für die Organisatoren beim Kreis selbstverständlich sich dem Sozialreformer und Genossenschaftler als Sohn des Landkreises und der Region zu widmen.

Die Wanderausstellung „Das Beispiel nützt allein“, die vom Institut für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz e.V. erarbeitet wurde ist kombiniert mit 54 Exponaten zu Raiffeisens Wirken und der Bedeutung für den Kreis Altenkirchen. Die ergänzenden Werke stammen teils aus dem Kreisarchiv oder wurden teils von verschiedenen Institutionen, die dem Sozialreformer ein Andenken wahren, zur Verfügung gestellt. Auch Zeichnungen der beiden bereits verstorbenen Künstler Werner Engelbert (Waldbröl) und Dr. Klaus-Jürgen Manns (Altenkirchen) sind ins Konzept eingearbeitet. Zudem präsentiert die Ausstellung eine Bronze-Skulptur des regional und überregional bekannten Künstlers Arnold Morkramer (aus Bruchertseifen), welche er anlässlich einer Fusion der niederländischen Rabobank zur Raiffeisenidee im Jahr 2016 fertigte. Auf der Rückseite dieser Skulptur ist einer der ersten Wahlsprüche Raiffeisens aus dem Matthäusevangelium integriert, der lautet: „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ Dies nahm der Landrat zu Beginn seiner Rede als Aufhänger, um Raiffeisen mit einigen Worten zu beschrieben. Raiffeisen sei ein „Mann der Tat“, ein Macher gewesen, der die Eigenverantwortung gerade der armen ländlichen Bevölkerung gefördert habe. „Sein Handeln war geprägt von einem tiefen christlichen Glauben und der Idee der Nächstenliebe“, so der Landrat zur Motivation der berühmten Persönlichkeit.

Auf die Schwerpunkte der bebilderten Wanderausstellung ging der Landrat ebenso ein. So sei chronologisch der Werdegang Friedrich Wilhelm Raiffeisens, sein Wirken in Weyerbusch, Flammersfeld und Heddesdorf sowie die zeitgenössische Umsetzung seiner genossenschaftlichen Vorstellungen und praktischen Erfahrungen entlang des Ausstellungsflures vom Eingang hin zum Foyer beleuchtet.

„Lassen Sie uns alle ein Beispiel an Friedrich Wilhelm Raiffeisen nehmen, füreinander da zu sein, füreinander einzustehen und einander zu helfen, damit wir gemeinsam Großes schaffen können. Getreu Raiffeisens Motto: Was dem Einzelnen nicht möglich ist, das vermögen viele…“, so der Landrat. In diesem Sinne dankte er ausdrücklich allen Akteuren, die zur Ausstellung beigetragen haben: dem Kreisarchiv bzw. Kreismedienzentrum für die Unterstützung mit zahlreichen Bilddateien, der Deutschen Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Gesellschaft, dem Raiffeisenhaus Flammersfeld und dem Raiffeisenmuseum Hamm, für die zur Verfügung gestellten Fotografien, ebenso dem Pressebüro der Stadt Neuwied. Er dankte ferner dem Laudator Josef Zolk, sowie Jennifer Endres für die Zusammenstellung der Ausstellung und auch den Hausmeistern für die technische Unterstützung.

Josef Zolk, Raiffeisen-Kenner und stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Friedrich-Wilhelm-Raiffeisengesellschaft, führte anschließend in einem sehr interessanten Vortrag zur Person Friedrich Wilhelm Raiffeisens aus.

Raiffeisen habe sich zeit seines Lebens für die Verbesserung der Lebenssituation der Menschen in der Region eingesetzt, erklärte Zolk. Er sei ein Mensch mit Ecken und Kanten gewesen, der jedoch stets problemorientiert gedacht und nach sinnvollen Lösungen gesucht habe. Neben den bekannten Errungenschaften Raiffeisens, wie der Gründung des Flammersfelder Hilfsvereins zur Unterstützung unbemittelter Landwirte, des Heddesdorfer Darlehnskassenvereins oder den Modellen zur Unterstützung unbemittelter Landwirte, die Zolk beleuchtete, gab er den Zuhörern auch in die private Person mit gesundheitlichen Leiden und seine familiäre Situation mit vielen Schicksalsschlägen, beispielsweise den drei von sieben sehr früh verstorbenen Kindern und später seiner Ehefrau, sowie einer folgenden unglücklichen neuen Ehe, Einblicke.

Für den passenden Rahmen sorgte musikalischer Hochgenuss eines Trios der Kreismusikschule mit Querflöten und Piano, die eigens passende Werke der damaligen Epoche ausgewählt hatten.

Die Ausstellung ist noch bis zum 12. Juli im Erdgeschoss und Foyer der Kreisverwaltung zu sehen und kann während der Öffnungszeiten der Kreisverwaltung besucht werden: Montags bis Mittwochs von 7.30 bis 17.30 Uhr, Donnerstags von 7.30 bis 18.00 Uhr und Freitags von 7.30 bis 13.00 Uhr.

Der Eintritt ist frei.

 

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