Sonntag | 17.02.2008  bis  Sonntag | 04.05.2008
August Sander und die Region an Westerwald und Sieg
Westerwälder Frauen und Männer und das harte Leben in den Dörfern – Lieber: „Einzigartige Dokumentation der Region im Bild – Sander als kulturelle Identität für den Kreis Altenkirchen“

Es war der Höhepunkt in der Reihe Kunst & Kultur im Kreishaus im Jahr 2008.
Die beeindruckende Photoausstellung des gebürtigen Herdorfer Photographen und Ehrenbürgers August Sander (1876–1964) umfasste 120 Werken, die als Neuabzüge von den originalen Glasnegativplatten gefertigt wurden .

Immer wieder führte es den Photographen Sander in den Westerwald zurück, ein Stück seiner Heimat, das er mit besonderer Hingabe zu portraitieren wusste. Seit 1911 in Köln ansässig und schon zu dieser Zeit zu hohem Ansehen in der Welt der Kunst und Photographie gelangt, unternahm er viele Kurzreisen in die dörflichen Gemeinden um Altenkirchen. Dort traf er auf zahlreiche Familien, die seine photographische Arbeit besonders schätzten und für die Sander Portraitaufnahmen fertigte, die er später auch in sein Portraitwerk „Menschen des 20. Jahrhunderts“ aufnahm.
Aber auch viele typische Orts- und Landschaftsaufnahmen sind in seinem heute so berühmten Gesamtwerk zu finden, die eindrückliche Ansichten aus der Region liefern.
August Sander hinterließ für den Westerwald eine große Anzahl von Aufnahmen, die Auskunft über die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts dort ansässige Bevölkerung und über ihre alltäglichen Lebensumstände geben, sei es über das dortige Familienleben, die Freude am Nachwuchs, eine Vielfalt von Feld- und Hausarbeiten, wichtige Feste wie Hochzeiten oder Konfirmationen oder über einfache Freizeitvergnügen wie einen sonntäglichen Spaziergang oder das Kartenspiel in der Dorfwirtschaft.
Und stets wird deutlich, dass Sander im Gegensatz zu vielen anderen Photographen sehr gekonnt das tatsächliche Lebensumfeld als Bühne oder Hintergrund für seine Bilder zu nutzen wusste, so etwa ein flach verlaufendes Landschaftsstück, einen Weg, einen dunklen Wald, Blätterwerk, die Umgebung innerhalb des Bauernhofs oder sogar den Innenraum der Häuser, was aufgrund der schlechten Lichtverhältnisse eine besondere Herausforderung bedeutete.

Sander liefert also einzigartige Einblicke, die nicht allein von den Personen und den durch sie repräsentierten Typen erzählen, sondern darüber hinaus eine ganze Bandbreite an gegebenen Begleitumständen veranschaulichen. So lässt sich mit den vorgestellten Bildern eine visuelle Reise in die jüngere Vergangenheit antreten, und man erinnert sich vielleicht auch sehr persönlich an die Zeit der Groß- oder Urgroßeltern – an eine Zeit, die durchaus mit der aktuellen Lebenswirklichkeit des neuen Jahrtausends in enger Verbindung steht, auch wenn diese inzwischen im Vergleich gravierende gesellschaftliche, wirtschaftliche und kulturelle Unterschiede aufweist und andere private und berufliche Anforderungen stellt.
„Im Zeitalter der Globalisierung ist es wichtig, dass sich eine Region auf ihre Wurzeln besinnt und ihre kulturelle Identität herausarbeitet. August Sander hat die Geschichte unserer Region im Bild festgehalten. Er hat damit nicht nur die Welt der Photographie revolutioniert, sondern die Menschen und Landschaften unserer Region in einzigartiger Weise dokumentiert.“ (Michael Lieber)

Die Ausstellung wurde durch folgende Sonderveranstaltungen im Kreishaus oder am angegebenen Ort ergänzt:

  • Lesung mit Gerhard Junglas, Richard Powers „Three farmers on their way to dance“, (Eigene Übersetzung)
  •  Matinée der Kreismusikschule, „August Sander und seine musikalischen Vorlieben“
  • Besuch der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur, Köln
  • Vortrag „August Sander in Hasselbach“, im „Haus für die Kunst“ Erwin Wortelkamp, „im Tal“
  •  Lesung mit Prof. Dr. Hanns-Josef Ortheil „August Sander und der Westerwald“
  •  Rundgang „im Tal“,  Altes Schulhaus Hasselbach, Erwin Wortelkamp

Zur Ansicht der Einladung (pdf) klicken Sie hier!

Virtuelle Galerie:
(© Die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur ­ August Sander Archiv, Köln; VG Bild-Kunst, Bonn, 2007)

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Vernissage:

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Sander Workshop:

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